Dass vielen Menschen beim Begriff "Biene" nur die Honigbiene
einfällt, hat seine Gründe: Sie sind den Honigbienen
äußerlich sehr ähnlich. Andere Insekten wie die Hummel
beispielsweise werden aufgrund von Größe und Färbung meist gar
nicht als Wildbiene identifiziert, obwohl sie es eindeutig
sind. Darüber hinaus sind nicht wenige Bienenarten durch
den zerstörerischen Einfluss des Menschen schon recht
selten geworden. Und schließlich kommen Wildbienen in
Siedlungsbereichen grundsätzlich selten in großer Zahl
vor, werden so also kaum wahrgenommen.
Lebensweise
Die Bestäubung durch Wildbienen und Hummeln kann bereits
im März, also unter Umständen einige Zeit vor der Befruchtung
durch Honigbienen geschehen. Deshalb sind auch Wildbienen
in Garten und Erwerbsobstbau erwünschte Nützlinge. Sie
können hier bis zu 5.000 Blüten pro Tag befruchten.
Es gibt etwa 30.000 unterschiedliche Wildbienenarten
auf der Erde, in Deutschland sind knapp 600 Arten bekannt.
Sie unterscheiden sich optisch oft nur in winzigen Merkmalen
(wie Färbung oder Musterung der Insektenkörper) voneinander.
Die verschiedenen Arten zeigen Längen zwischen 1,3 Millimetern
und drei Zentimetern. Gravierend verschieden sind hingegen
die bevorzugten Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen.
Viele solitär lebende Wildbienen beispielsweise sind auf eine
einzige Pflanzenart symbiotisch angewiesen. Existiert
diese nicht, hat die Wildbiene keine Überlebenschance.
Anders herum verschwindet unter Umständen die ganze
Population dieser Pflanzenart, wenn die Wildbiene diese
nicht mehr bestäubt.
Es gibt viele Arten, wie man Wildbienen mit Nisthilfen
unterstützen kann, beispielsweise durch Anlegen von Trockenmauern
oder Aufhängen von Baumscheiben. Im "Bienenlehrpfad
Kleinhöhenrain" gibt es zu diesem Thema eine extra Station
mit Beispielen von gelungenen Nisthilfen für Wildbienen.
Eine Übersicht aller Nährpflanzen, mit denen Sie die
Ansiedlung von Wildbienen unterstützen und fördern können,
finden Sie hier .
Mensch und Wildbiene
Wildbienen greifen Menschen von sich aus nicht an.
Während Honigbienen und manche Hummelarten in der Nähe
des Nestes einen Störenfried gezielt angreifen und zu
vertreiben versuchen, kommt es bei anderen heimischen
Bienen nur dann zu einem Stich, wenn sich die Weibchen
individuell bedroht fühlen, etwa wenn man sie zwischen
den Fingern drückt, mit bloßen Füßen auf sie tritt oder
sie zwischen Bekleidung und Haut geraten.
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